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1. Tag Hamburg - Newark
– Philadelphia
Morgens 09:00 ab HAM –
klasse, hab ne ganze 3er-Reihe für mich.
Mittags 12:00 an Newark EWR
- Übernahme Mietwagen am Flughafen. Der erste Wagen sagte, er bräuchte
neues Öl; mehr Midsize waren aber nicht da. Hab
dann einen Pontiac Sunbird V6 aus dem VIP-Fuhrpark
gleicher Wagenkategorie bekommen – mit Lederimitat und erst 3000
Meilen runter; na ja bei Abgabe in Los Angeles in 3 Wochen ist der Wagen
dann auch nicht mehr so ganz frisch.
So, nun aber los: Fahrt nach
New Hope, PA, direkt am Delaware River. Der Fluss bildet die natürliche
Grenze zwischen New Jersey und Pennsylvania. Sehr hübsch und antik; es
gibt ’ne Museums-Eisenbahn, jede Menge Kunstgalerien und Shops mit
sonstigem Gedöns. Der Ort muss im Sommer wahnsinnig voll sein, haben jedenfalls große Besucherparkplätze, die aber
auch im Winter Geld kosten. Interessiert mich nicht. Auch hier gilt:
Frechheit siegt!
Ganz in der Nähe ist Washington’s Crossing
– hier im Winter 1776 kam er über den Fluss und errang einen seiner
historischen Siege auf dem Weg in die amerikanische Unabhängigkeit. Im
gleichnamigen State Park gibt’s jede Menge Infos – nur Montags nicht!
Schnell noch bis 18:00 zum
AAA – neue Straßenkarten gegen Vorlage des ADAC-Ausweises
einsacken. Brauch ich auch Morgen für Downtown. Weiter zum Motel 6 auf
der New Jersey-Seite des Delaware Rivers unmittelbar bei Philadelphia und
einchecken. Nur keine Müdigkeit – ist doch erst 01:00 Morgens
deutsche Zeit. Jetzt wird eingekauft. Erst zum WalMart,
dann zu REI, dann zum Aveda-Store, dann zum
Supermarkt, ja und dann stellt man fest, dass es in New Jersey im
Supermarkt keinen Alkohol gibt. Zum Glück hat der Liquor-Store
bis 22:00 auf – mein erstes Bier (noch auf der Rückfahrt zum Motel
– streng verboten)!! Dann noch Bier 2 und 3 – Ich bin fertig – Gute Nacht!
2. Tag Philadelphia – Lancaster, PA (Dutch country)
Um 06:00 klingelt das Handy
– wer kennt da die Zeitverschiebung nicht? Egal, ich steh kurz
darauf auf. Zum Glück ist ein Denny’s
gleich um die Ecke. Ich liebe das amerikanische Frühstück mit Eggs, Bacon, Sausages und Pancakes. Ich bestelle die Variante, wo es von allem
2 Stück gibt – Das hält bis zum Abend vor.
Jetzt geht es mitten in der
Rushhour nach Downtown Philadelphia. Es ist trüb und sie haben Regen und
Schnee angekündigt. Über die Benjamin-Franklin-Bridge nur Stau –
dafür darf man dann 3$ Brückenzoll bezahlen. Egal – um 08:45 ist
das Auto geparkt – unmittelbar am Independance Historic National
District. Erst aber zieht es mich zur Elfretht’s Alley
– the Nations oldest residential street! Penn’s Landing (ja der von Pennsylvania) ist trist und
unspektakulär. Dafür ist es halt Geschichte pur – von hier an reiht
sich ein mehr oder weniger wichtiges (altes) Gebäude an das Nächste, bis
man dann die Independance Hall vor sich hat.
Der Eintritt ist frei; im Winter muss man auch kein Tour-Ticket lösen: Da
wo sonst Massen von Amis sich schlau machen über Ihre Verfassung ist
schlichtweg nix los. Nachdem alle Taschen und Mitbringsel gefilzt sind,
gelangen ich und vier Mitstreiter in den Genuss einer kleinen privaten
Führung durch den Nationalpark-Ranger. Das ist
wirklich interessant und lohnt sich. Als Einführung empfehle ich den Film
„Das Vermächtnis der Tempelritter“ mit Nicolas Cage und Diane
Kruger.
OK, anschließend noch die Independance Bell (die mit dem Sprung) angucken
(wieder Security) und ins Constitution
Information Center. Anschließend lauf ich noch 3 Stunden kreuz und quer
durch Philadelphia, sehe dabei Plätze, Märkte, Starbucks.
Die US Mint lässt mich leider nicht rein, weil
ich eine Kamera dabei habe (Gibt es auch Touristen ohne?)
Fazit: Viel interessante
Geschichte, aber es gibt schönere US-Städte.
Es fängt an zu Regnen
– macht nix – ich sitz im Auto und fahr nach Lancaster, ins sog. Dutch Country, westlich von Philadelphia. Hier wohnen die Amish. Dutch kommt übrigens
von „Deutsch“ und hat mit Holland nichts zu tun. Hier fahren
tatsächlich jede Menge schwarze Pferdefuhrwerke auf den Straßen –
so wie man es aus dem Fernsehen kennt. Auch das sind die USA - ich bin
echt beeindruckt. Motel 6 auch hier schon vorgebucht.
3. Tag Lancaster
– Harrisburg - Wellsboro
Um 6:30 zieht es mich schon
wieder aus dem Bett. Ich frühstücke auf dem Zimmer. Zunächst geht es in
die Hauptorte der Amish – Intercourse und Bird in
Hand – hier gibt’s jede Menge kleine Läden wo man irgendwas
„Home-Made“ kaufen kann. Ich
entscheide mich für die Bäckerei. Gute Entscheidung! Gestärkt und mit
genug Kaffee im Auto geht über kleine Straßen von einer Covered Bridge zur nächsten. Im Dutch
Country gibt’s davon jede Menge. Wer
kennt nicht den Film „The Bridges of
Madison County“ mit Meryl
Streep und Clint Eastwood.
Next Stop: Harrisburg,
Hauptstadt von Pennsylvania. Absolut sehenswert ist das Capitol. Ich hab ja nun schon einige gesehen
(Madison/Wisconsin, Sacramento/Kalifornien, Helena/Montana, Austin/Texas)
aber dies ist irgendwie anders, gewaltiger… Auch hier wieder Rucksackscreening wie am Flughafen, aber das Haus
lohnt sich. Während ich da bin, kommt eine größere Besuchergruppe der Amish/Mennoniten, stellt
sich in der Rotunde auf die große Treppe und fängt an zu singen –
gigantisch – ich hab’s auf Film.
Ich fahre weiter nach
Norden. Der Grand Canyon Pennsylvanias ist mein Ziel. Durch den Canyon fließt der Pine Creek und wird begleitet durch den gleichnamigen
Bike Trail auf einer
stillgelegten und zurückgebauten Bahntrasse.
Das B&B in Cammal, das ich mir ausgeguckt hatte, macht leider
erst in 3 Tagen am 01. März wieder auf – also weiter. Es fängt an
zu Schneien. Die Route 414, welche dem Creek stetig folgt wird immer
schlechter – die Natur immer besser. Morgen werde ich hier Wandern.
Um 18:00 komme ich in Wellsboro an. Das Canyon
Motel ist mit 60$ einigermaßen preiswert und bietet immerhin einen Indoor-Pool und Highspeed-Internet.
Nach einer Runde Schwimmen noch einen kleinen Abendspaziergang. Das
Thermometer zeigt mittlerweile -11°C.
4. Tag Wellsboro – Pennsylvania Wilds - St. Marys
Grand Canyon East Rim und West Rim gibt’s nicht? Doch, in
Pennsylvania! Ich fahre die Viewpoints ab. Auf’m Westrim sind sonst nur noch
einige Skidoos unterwegs – die Straße ist aber für normale PKW noch befahrbar. Tief
unten fließt der Pine Creek durch den Canyon. Ein eiskalter Wind weht hier oben.
Wir haben schätzungsweise immer noch -10°C. Ich fahre runter und hike einige
Stunden durch den Canyon.
Der wunderschön gelegene Ole Bull State Park weckt die
Camping-Sehnsucht. – Der Campground hat sogar geöffnet. Es fehlen nur die
Camper.
Weiter geht’s über den Elk Scenic Drive durch noch einsamere
Gegend. Warnschilder gibt’s zur Genüge, aber die Tiere lassen sich nicht
blicken – auch bei den extra eingerichteten „Elk Viewing Areas“
In St. Marys
statte ich noch der Straub-Brewery einen Besuch
ab. Auf der self-guided Brewery-Tour gibts die Gelegenheit alles zu
probieren. Da sage ich natürlich nicht nein und lade
anschließend eine Kiste Bier in den Kofferraum –
unglaublich günstig direkt im „Fabrikverkauf“.
Essen bei Pizza Hut – mir ist schlecht - selber Schuld!
Das B&B ist sehr schnuckelig. Heute geht’s mal früher
ins Bett, denn Morgen ist Fahrtag!
5. Tag St. Mary’s
– Ridgeway – I 80 – South Bend, Indiana
Für 07:30
hatte ich das Frühstück bestellt. Es gibt Banana-Blueberry-
Pancankes, Ham und scrambled Eggs, dazu Kuchen, Obst - kurzum alles
super lecker. So früh ist nur Dave mit am
Frühstückstisch. Er ist seinem Job hinterhergezogen und sucht
ein neues Haus im Ort; sein Altes in Ohio wird er aber nicht los -
Subprime-Krise live!
Um kurz nach
Acht geht’s los. Das Thermometer zeigt -18°C. Erster Stopp am
frühen Morgen ist
Ridgeway. Hier findet jedes Jahr in der letzten Februar-Woche das
„Chainsaw-Rendezvous“
statt. Carver aus der ganzen Welt treffen sich und sägen hier um
die Wette ihre Skulpturen. Jede Menge Krach und lauter skurrile Typen -
aber alle sind auch Morgens schon gut drauf - trotz der Kälte!
Kann man auch Kaufen und in Garten stellen - sehr günstig, aber für'n Flieger zu schwer!
Weiter zum
Interstate 80. Der wird mich nun über Hunderte
von Meilen bis Chicago begleiten. Kurz vor der Grenze zu Ohio
kommt dann der Schnee. Aber heftig. Den Besuch des Cuyahoga Valley
National Parks südlich von Cleveland kann ich mir abschminken.
Mit meinem normalen PKW komme ich da heute nicht hin.
In Indiana verlasse ich dann den Interstate und fahre auch hier durch
das Sielungsgebiet der Amish. Noch mehr - noch größer
als in PA! Pferdegespanne und Autos halten sich hier die Waage.
Mein Motel 6 in South Bend hat WLAN - so soll es sein.
6. Tag South Bend - Indiana Dunes National Seashore - Chicago
Heute war ein
Super-Tag! Ich sitze im Rockbottom Brewpub in Downtown Chicago Ecke
Grant und Ohio und trinke mich durch die Bierkarte (Das Chicago Gold
schmeckt bisher am Besten). Eben war ich im Hancock Tower im 94. Stock
auf dem Observation Deck. Die Sonne ging gerade unter - geile Bilder
gemacht!
Chicago ist eine Traumstadt - aber der Reihe nach:
Blauer Himmel; wie immer ziemlich früh los. Heute habe ich mir zum
Frühstück mal wieder Denny's gegönnt: den Grand Slam
(Bestandteile s.o.) In Michigan City lockte das Outlet Center mit einem
Calvin Klein Store - also noch schnell eine Jeans für 30$ gekauft.
Hier startet auch Indiana's kurze Küste des Lake Michigan. Die Uhr
muss umgestellt werden - wir sind jetzt auf Central Time, also noch
eine Stunde mehr Unterschied zu Deutschland.
Umgehend beginnt das Indiana Dunes National Seashore. Das ist einem
National Park vergleichbar - mit Visitors Center, Rangern, usw. Ich
besteige die größte Wanderdüne des Parks - schöne
Aussicht auf den hier gefrorenen Lake Michigan. Aber einen
Norddeutschen lassen die Dünen kalt. Kein Vergleich mit Sylt oder
Dänemark. Der Unterschied ist halt, das das hier alles
Süßwasser ist. Die Great Lakes bilden zusammen 20% des
Süßwasservorkommens der Erde. Ich laufe ein wenig am Strand
entlang und wage mich auch auf das Eis. Überall stehen
Warnschilder, dass das Schelfeis brüchig und lebensgefährlich
sei - no risk no fun!
Zufällig erfahre ich, dass an diesem Wochenende an anderer Stelle
im Park Maple Sugar Festival ist. Jetzt am Ende des Winters ist die
Zeit, die Bäume zu ernten und den Maple Syrup zu gewinnen. Die
Park Ranger haben sich echt Mühe gegeben und eine für Jung
und Alt interessante Sache aufgezogen. Auf geführten Touren
wird einem erklärt, wie sich die Maple-Syrup Gewinnung über
die Jahrhunderte von den Indianern bis Heute entwickelt hat. Wir
stechen Bäume an und hängen Eimer dran. Viel Fun für die
Kids. Zum Abschluss gibt's nochmal Pancakes mit Syrup. Nebenbei erfahre
ich dass der Syrup aus Indiana nicht so gut wie der aus Vermont oder
Quebec ist - woran das auch immer liegt.
Irgendwann geht das Dünengebiet über in häßliche
Industrie. Wir haben die Grenze zu Illinois und damit den Süden
von Chicago erreicht. Langsam sind die ersten Wolkenkratzer zu sehen.
Ich fahre straight nach Downtown - das Auto kann man eh nirgends
vernünftig abstellen - also direkt zum vorbestellten SAX-Hotel
unmittelbar bei Marina City. Valet Parking muss man sich in
Chicago einfach leisten. Das Auto steht im Marina Tower Parkhaus (Jeder
kennt die Szene aus dem Film, dessen Name mir gerade nicht
einfällt, wo das Auto aus dem Parkhaus in den Chicago River
fällt.) Das Zimmer ist nett. Aus dem 15. Stock hab ich einen
schönen Blick. Ich muss los, will schließlich was sehen. Ich
laufe kreuz und quer durch die Stadt - gigantisch, grandios,
einzigartig - mir fehlen die Worte! Einfach selber Hinfahren, Erleben
und Staunen!
Das Walleye Wheat wird nicht mein Lieblingsbier; ich bin wieder zum
Chicago Gold zurück. Trotzdem, die Tippfehler heufen sich. Bis
später.
7. + 8. Tag Chicago
Heute
gibt's
NHL: Ich und 19.759 andere Zuschauer erleben im United Center den 4:1
Sieg der Chicago Blackhawks gegen die Vancouver Canucks. Das
Ticket hatte ich bereits vorher im Internet reserviert und dann
völlig problemlos am Will Call Booth abgeholt. Insgeamt 27.000
ZUschauer passen in diese riesige Arena. Die Zeitungs schreibt am
nächsten Tag, das es das Beste Spiel der Hawks in dieser Saison
gewesen sein soll. Es wurde jedenfalls richtig was geboten. Zweimal
wurde sich auch richtig geprügelt. In Grossaufname wurde auf der
riesigen Anzeigetafel das Blut auf dem Eis gezeigt. 51 Stiche ware
nötig um die Verletzung wieder zu nähen (stand auch in der
Zeitung).
Ich bleibe noch einen weiteren Tag. Es gibt in Chicago so viel zu sehen
- das würde den Rahmen hier sprengen und ich will ja auch keinen
Reiseführer schreiben. Ein Muß sind die Magnificient Mile,
die Lake Michigan Shoreline sowie die Fahrt mit der Subway über
die Downtown-Loop.
9. Tag Chicago
- La Crosse - Rochester, Minnesota
Ich
muss leider weiter. Irgendwann
hören Chicago und seine Vororte dann doch auf. In bin nun schon
fast
im Nord-östlichen Zipel von Illinois. Hier treffe ich erst auf das
Wohnhaus von Präsident Ulysses Grant und dann kurz darauf auf den
Mississippi. Am Wisconsin-Ufer des auch hier schon mächtigen
Flusses geht's nach Norden bis La Crosse. Unterwegs sehe ich einen
mächtigen Bald Eagle, das amerikanische Wappentier.
In La Crosse überquere ich dann den Mississippi und gelange nach
Minnesota. Der Fluß bildet hier die natürliche Grenze
zwischen den beiden Staaten.
10. Tag Rochester - Badlands NP - Rapid City, South Dakota
Wow,
das waren heute 975 Km - und was für welche. Schnee bis Mittags -
dann nur noch blauer Himmel und ein toller Sonnenuntergang in den
Badlands.
Der Wecker klingelte heute bereits um 06:00 Uhr. Nach einem
kräftigen Frühstück bei Denny's ging' auf den
Interstate, immer geradewegs nach Westen. Es schneit und das Fahren ist
nicht wirklich angenehm. An der Grenze zu South Dakota wird es dann
ganz heftig - und kurz danach ist aller Schnee weg. South Dakota ist
ein riesiger Flächenstaat. Einmal quer durch geht der Missouri
River, den Lewis und Clark auf ihrer berühmten
Expedition bereist haben. Nach Überquerung fängt der
"echte" Westen an. Dominierte zuvor noch das Farmland, hat man es nun
mit der offenen Prarie zu tun, soweit das Auge reicht. Nach ca.
300 Meilen, fast am westlichen Ende, biege ich ab in den Badlands
National Park. Dies ist ein Traum für jeden Photographen. Die
ca. 60 Meilen lange "Wall" bildet hier die Grenze zwischen unterer
und oberer Prarie. Ständige Erosion sorgt dafür, dass die
Badlands irgendwann gar nicht mehr da sein werden. Ein absolutes
Highlight ist die Gravel Road zum südlichen Ausgang des Parks.
Hier sieht man jede Menge der gößten in den USA an Land
lebenden
Tiere, der Bisons bzw, Buffalos.
11. Tag Rapid City - Mt. Rushmore - Custer - Cheyenne, Wyoming
Das
Continental Breakfast im Motel ist äußerst bescheiden. Ich
gönne mir noch einen Nachschlag auf dem Zimmer. Dann das Auto
wieder vom Schnee befreien. Tanken, Kaffee und los zum Mount Rushmore.
Deswegen bin ich ja u.a. in dieser abgelegenen Gegend. Der
Eintritt ist frei - das Parken kostet jedoch üppige 10 Dollar.
Zwei riesige Parkhäuser für die Besucher. Ich zähle
knapp 10 Autos. Auf den ersten Blick sind die
Präsidentenköpfe kleiner als erwartet, aber auf dem
Presidential Trail kommt man Washington, Jefferson, Lincoln und
Roosevelt doch näher. Das Ganze ist wirklich gut gemacht und sehr
beeindruckend. Unvergessen auch die Szenen des Hitchcock-Klassiker
'North by Northwest' mit Cary Grant und Eva Maria Saint auf den
Köpfen.
Ein paar Kilometer weiter wird derzeit am Crazy Horse Memorial
geschliffen. Die Indianer haben sich (zu Recht) beschwert, dass auch
sie große Persönlichkeiten der amerikanischen Geschichte
hervorgebracht haben... Ich mach ein Foto aus der Ferne.
Mich lockt der Custer State Park, der größte Park South
Dakotas. Die Wildlife Loop macht ihrem Namen alle Ehre. Unzählige
Pronghorn-Antilopen und Bisons in unmittelbarer Nähe. Ich bleibe
sicherheitshalber im Auto sitzen und fahre im Slalom um die Tiere
herum, die sich nur sehr widerwillig von der Straße begeben.
Da das Wetter nicht wirklich gut ist, kann man auch fahren. Also
beschließe ich, heute noch bis Cheyenne in Wyoming zu fahren.
Immer wieder heftige Schnneschauer. Einmal muss ich sogar anhalten. Ich
konnte nicht mehr erkennen, wo die Straße ist. Zum Glück kam
ein großer LKW vorbei - da hab ich mich dann angehängt.
Die Fahrt dauerte nun witterungsbedingt doch deutlcih länger. Es
ist schon dunkel, als ich ankomme, aber so kann ich das State Capitol
von Wyoming halt mal in anderer Stimmung fotografieren.
11. Tag Cheyenne - Rocky Mountains N.P. - Boulder, Colorado
Cheyenne
hat seine besten Tage schon hinter sich. Das war zu der Zeit, als die
Eisenbahn kam und etwas weiter nördlich der Oregon Trail zu
versorgen war. Heute gibt es noch einige alte Gebäude im Historic
Downtown District zu bewundern. Die Union Pacific hat hier ein
großes Raildepot; Passagierzüge halten jedoch schon lange
nicht mehr. Nach gut 20 Minuten hab ich genug gesehen.
Ich muss auch los - ein Highlight wartet: Der Rocky Mountains National Park.
Nachdem ich im Badlands NP nichts bezahlen brauchte, kaufe ich nun
einen Annual Pass (ehemals Golden Eagle) für 80$ - es kommen ja
schließlich noch mehr Parks auf der Reise. Im September 2005 war
ich hier schon mal. Jetzt im Winter liegt massig
Schnee. Die Straße über die Berge ist sowieso noch bis Mai
gesperrt. Das Wetter ist phantastisch, nur ein wenig windig. Ich
entscheide mich für den Trailhead am Bear Lake auf 2900 Meter
Höhe. Zweimal versinke ich bis über die Knie, weil ich keine
Schneeschuhe dabei habe. Ich fahre anschließend noch ein wenig
durch den Park und steuere auch die Wild Basin Area an. Hier lockt mich
noch ein weiterer Trail zu Wasserfällen. Die Fälle sind aber
unter Schnee begraben und nicht zu sehen. Um 17:00 bin ich wieder
zurück am Auto; Zeit um die letzten 30 Meilen bis Boulder bei
Tageslicht zurückzulegen.
Boulder, America's Number One Sports Town, ist genial. Ich habe
das Gefühl, hier der Älteste zu sein. In Boulder befindet
sich die University of Colorado. Es ist Freitag Abend und offenbar
will jeder Student ein Bier Trinken. Es gibt hier alleine fünf
Brewpubs mit eigener Bierherstellung. Das ist natürlich auch was
für mich. So einfach ist das aber nicht -auch 1er-Gruppen
müssen 45 min auf einen Tisch warten. Ich lass meinen Namen
notiern und laufe noch ein wenig durch die Fussgängerzone - auch
hier nur junge Leute. Hier gibt's Anfang März auch schon die
ersten Motorradfahrer - bei 0°C in den Rockies!
Ich hab zwei Nächte im University Inn gebucht - sehr gute Wahl!
12. Tag Boulder
Boulder
liegt genial direkt an der Frontrange. Zu Fuß kann man hier zu
vielen Trails gelangen. Gestern Abend im Brauhaus hatte ich mir einige
Trails ausgesucht. Der Eldorado Canyon State Park
soll's sein. Der Park ist ein Eldorado für Climber, bieter er mit
nahezu senkrechten Wänden hierzu jede Menge Möglichkeiten.
Gleich zu Anfang im Park die erste Überraschung: Die Straße
zum Trailhead des Rattlesnake Gulch Trails
ist nur für 4WD oder mit Schneeketten zu befahren. Ok, also zu
Fuß den Berg hoch. In Summe macht das ca. 1 Meile mehr. Es geht
stetig bergan bis zu einem Viewpoint auf die Continental Divide, der
Wasserscheide zwischen Atlantik und Pazifik, immer entlang
der höchsten Erhebungen der Rocky Mountains. In
unmittelbarere Nähe quälen sich hier die Züge der 'Denver and Rio Grande Railroad'
den Pass hinauf. Ein Güterzug hatte zwei Lokomotiven vorn, vier
(!) Loks in der Mitte und eine hinten. Einmal täglich kommt auch
der Califonia Zephyr von Chicago über Denver nach San Francisco
vorbei. Ich habe Glück und mache einige Fotos.
Es ist genau Mittag als ich wieder am Auto bin. Also auf zum
nächsten Trail: den Royal Arch Trail, einer von unzähligen,
die von der City of Boulder im Rahmen der Open Space & Mountain Parks betrieben werden.
Der Anstieg ist heftig, ich muss einige Pausen einlegen, aber die
Mühe lohnt sich. Nicht nur die Blicke zurück auf Boulder sind
atemberaubend, nein, in die andere Richtung sieht man sogar die
Skyscraper von Downtown Denver in der Ferne.
Heute Abend fühle ich mich besser, gleich in doppelter
Hinsicht: ich habe doch noch ältere Menschen gesehen und Zweitens:
Die Kondition für die Berge auf Hawaii kommt so langsam. Gestern
fühlte ich mich noch ziemlich elend nach dem Trail im RMNP.
Heute gehts mir deutlich besser, auch wenn der zweite Trail noch ein
wenig heftiger als der erste war.
Frisch geduscht und mit neuer Klamotte geht's wieder in 'nen Brewpub.
Heute gibt es Ribs mit Fries. Das Bier heißt Buffalo Gold -
schmeckt ganz gut. Das Essen kommt und ich ordere dazu ein Red Ale
namens 'Fire Chief' mit 5,2% Alkohol. Auch nicht schlecht, aber nicht
unbedingt kompatibel mit dem deutschen Geschmack. Reinheitsgebot oder
so gibt es hier nicht.
13. Tag Boulder - Golden - Georgetown - Vail - Grand Junction
Heute
fängt hier die Sommerzeit an. Es ist also schon 08:00 Uhr als ich
aufstehe. Schweren Herzens verlasse Boulder - hier kann man länger
bleiben.
Ich fahre noch mal auf den Pass zur Bahnstrecke. Der Califonia Zephyr hat etwas Verspätung.
Bei Bent Gate in Golden wollte ich mir einen neuen Schlafsack kaufen. Den Laden kenn ich schon seit der Colorado-Reise 2005. Keine Kette wie REI oder MEC, sondern von Freaks geführt und nur das Beste vom Besten. Mein Schlafsack muss von Western Mountaineering sein. Nach einer super-Beratung und Probeliegen weiss ich nun genau, welcher es sein soll - der Badger MF
in Größe 7'0''. Das Teil ist nur leider nicht da; ich werde
dann wohl aus Deutschland direkt ordern. In Golden kann man ansonsten
noch das Colorado Railroad Museum oder die Coors-Brewery besichtigen
Der
Interstate I70 ist für mich der einzige Weg über die Rockies.
Viele Pässe sind eh geschlossen und für den Rest ist mein
Auto nicht geeignet. Das Wetter ist aber genial, das Fahren kein
Problem heute und somit natürlich auch keine Kettenpflicht.
Die Chain-Up-Areas sind verwaist.
Kurzer Stop im historischen Georgetown. Hier quält sich im Sommer die Georgetown-Loop-Railway sehr zur Freude der Touristen die Berge hoch.
Durch den Eisenhower-Tunnel geht es unter der Continental Divide hindurch.
Ich will Powder: Breckenridge, Keystone und Copper Mountain lass ich links liegen. Vail heißt das Ziel.
In einem riesigen unterirdischem Parkhaus kann ich kostenlos parken.
Hier ist ziemlich was los; ich gehe zielstrebig zum Zielhang wo die
Lifte die Skier und Snowboarder wieder nach oben bringt. Viele
schöne Menschen um mich rum. Hier unten am Lift in der
Sonne ist es das erste Mal richtig warm!
Ich lasse mich ein wenig treiben - selber auf die Ski ist eher nicht so mein Ding.
Hier ein Zimmer suchen ist auch nicht die beste Idee - also doch weiter.
Kurz hinter Vail kreuzt der Interstate den Colorado River, der etwas
weiter nördlich im RMNP entspringt. Kurz darauf geht es durch den
Colorado Canyon ziemlich heftig bergab. Hier unten sind wir zwar immer
noch in den Rocky Mountains aber es ist nun definitiv vorbei mit
Skifahren, Schnee und Winter. Das Thermometer zeigt plötzlich
52°F, als so ca. 12°C. Ich schwitze, muss anhalten und die
GoreTex-Jacke mit dem eingezippten Fleece ausziehen. Das war's jetzt
wohl endgültig mit der Winterklamotte.
Der Colorado begleitet mich nun noch für weitere 100
Meilen bis Grand Junction. Kurz vorher verlasse ich den Interstate
und fahre eine parallele Nebenstraße entlang vieler kleiner Wineries.
14. Tag Grand Junction - Arches NP - Capitol Reef NP - Bryce Canyon NP
Das war heute ganz großes Kino!! Natur im Überfluss: Colorado National Monument, Colorado Riverway Recreation Area, Arches National Park, Capitol Reef National Park und Grand Staircase Escalante National Monument.
In den Parks heute kann man allein einen mehrwöchigen Urlaub
verbringen. Zum Glück kenne ich alle Parks durch viele Besuche in
den vergangenen Jahren. Heute war das eher die Zeitraffer-Version, aber
alles ist noch genauso genial, wie ich es in der Erinnerung habe. Um es
GANZ DEUTLICH zu sagen: Nachmachen ist nicht empfehlenswert; ich bin
quasi nur auf der Durchreise, weil ich doch noch einige Tage in Las
Vegas und Los Angeles verbringen will.
Zwei bis drei Tage pro Park (incl. Trails) sind eingentlich Pflicht und außerdem gibt's auch noch den Canyonlands NP, die Glen Canyon/Lake Powell NRA oder den Natural Bridges NP oder ...
Ds Thermometer hat heute im Capitol Reef erstmals die 60°F
überschritten. Bald ist kurze Hose angesagt. Die ersten Camper und
Zelte hab ich auch mit Wehmut registriert. Hier in Utah ist jetzt
einfach Frühling und die Saison geht los. Im Arches NP gab es um
11:00 noch freie Plätze auf dem Campground - das hab ich noch nie
erlebt. Eigentlich eine ideale Reisezeit für eine Tour mit dem
Wohnmobil.
Gegen 20:00 Uhr komme ich dann doch ziemlich erledigt bei Ruby's Inn im Bryce Canyon National Park
an. Hier auf 8.000 ft liegt wieder etwas Schnee. Zur Feier des Tages
gibt es heute was aus der Mikro und statt Bier mal einen
australischen Shiraz von Lindemans.
Morgen geht der Wahnsinn weiter mit Bryce Canyon und Zion National Park.
15. Tag Bryce Canyon NP - Zion NP - Las Vegas, Nevada
Viel
ist noch nicht los so früh am Morgen im Bryce - dafür ist das
Licht für die Photos um so besser. Gut dass ich den Jahrespass
gekauft habe. Der populäre Bryce-Canyon National Park kostet nun
immerhin schon 25$ Eintritt. Bryce Point ist m.E. der schönste
Lookout im ganzen Park. Da fahr ich zuerst hin. Außer mir ist nur
ein älteres Ehepaar vor Ort; die hier schon den Sonnenaufgang
erlebt haben, wie sie stolz berichten. Und wirklich, der Blick ist
genial; der Park ist definitiv Pflichtprogramm bei jedem Besuch von
SW-USA. Ich klappere noch die anderen Viewpoints ab; bin aber zu faul
auf einen Trail zu gehen - kenn ich schließlich fast alle
schon.
Zion National Park ist der nächste Stop unmittelbar auf dem Weg
weiter Richtung Nevada. Zion ist einer meiner Lieblingspark. Die
Straße hinunter ins Tal des Virgin-Rivers muss man einfach mal
gefahren sein; der Tunnel, die Serpentinen - super! Unzählige Male
war ich hier schon - es ist immer wieder etwas Besonderes. Angels
Landing ist der Trail, den man machen muss (wenn man Zeit hat)!
Ich schaue mir das neue Visitorcenter an - mein Gott, haben sie
hier was hochgezogen!
ES heißt Abschied nehmen von der grandiosen Natur. Über St.
George, Utah, fährt man dann durch die Virgin River Gorge,
Arizona, hinuner in die Wüste nach Mesquite, Nevada. Wieder die
Uhr umstellen - endlich bin ich auf Pacific Time.
Hier unten in der Wüste, auf (nur noch) 2000 ft, knackt das
Thermometr die 80°F - 28°C !! Ich mach zum ersten Mal die
Klimaanlage an.
Noch zwei Stunden öde Fahrt durch unwirtliche Landschaft, dann ist
sie da, wie aus dem Nichts: Die Silhouette von Las Vegas - unter einen
Dunstglocke!
Las Vegas, ich liebe diese Stadt; es ist glaube ich, mein 7. Besuch oder so.
Ich checke ein, noch ein wenig frisch machen, und dann auf in den
Kampf! Die Casinos rufen. Ich schaue mir die
Löwen-Dompteure im MGM Grand an; aber die Automaten ziehen
mich auch magisch an; schnell noch eine Player's Card organisieren und
los...
In den modernen Casinos sind die Automaten alle upgegradet; Quarters
gibt's nicht mehr - wenn man auf 'Cash Out' drückt, kommt das
Klimpergeräusch nun über einen eingebauten Lautsprecher und
das Geld in Form eines für den nächsten Automaten lesbaren
Ppierstreifen. Schade - irgendwie fehlt da etwas vom bekannten Flair!
Egal, nach einigen Stunden (!) im Excalibur, MGM Grand und New York,
New York bin ich total müde aber immerhin 100$ reicher!
16. Tag Las Vegas
Ich
ziehe mir gleich ein T-Shirt an und suche die Sonnencreme raus - besser
ist das! Mein Gewissen sagt mir, dass ich nicht gleich morgens
schon wieder Daddeln gehen kann. Also stärke ich mich bei Denny's
(wo sonst!) und shop noch mal kurz beim Wal*Mart. Jemand hatte
Mitleid mit meinem Auto und hat 'wash me'
auf die Heckklappe geschrieben. Der Mensch hat recht - so kann ich den
Wagen auf gar keinen Fall abgeben. Auffällig ist weiters die mit
Hamburg durchaus vergleichbare hohe Cabrio-Dichte hier in Las Vegas -
neben mir auf dem Beifahrersitz liegen hingegen noch Handschuhe und Mütze!
Ich mache einen Ausflug zur Lake Mead NRA (National Recreation Area -
so langsam solllte das der geneigte Leser drauf haben!). Die Marina, mit
den dicken Fischen gucken. Ich sitze auf dem wunderschönen Campground am Boulder Beach direkt
am Wasser und schreibe diese Zeilen. Gleich geht's wieder zurück
nach Las Vegas.
Die Downtown-Casinos rund um die Fremont Street bilden einen zweiten
lohnenswerten Komplex, etwas weiter ab vom Strip. Im Golden
Nugget trete ich auch dem Players Club bei - man kriegt sogar 10$ Bonus
für free Plays auf die Karte geladen. Nützt mir aber nix -
das Geld ist schnell weg.
Ich parke das Auto am Excalibur und fahre mit der Monorail den Strip
herunter. Zu Fuß will ich mich wieder "Hocharbeiten". Erste
Station ist das neue Wynn-Resort & Casino. Ich schaue mir die
Ferrari- und Maserati-Sammlung an. Fotografieren ist leider
verboten. Die singenden Gondoliere am Venetian sind auch nicht
schlecht, wirklich super sind jedoch die Wasserfontänen vorm
Bellagio zu 'Time to say Goodbye' - Planten un Blomen in groß!
Im Bellagio versuche ich auch wieder mein Glück im Spiel. Ich
gewinne und verliere - am Ende des Tages steht ein Verlust von 40$ zu
Buche, insgesamt also ein positiver Saldo - was will man mehr.
Noch vor Mitternacht bin ich im Motel - also noch genug Zeit um diese
Zeilen zu schreiben. Ich leere dabei das letzte Straub-Beer aus PA.
Ich hab viel Spaß in Las Vegas gehabt!
17. Tag Las Vegas - Joshua Tree National Park - San Diego, California
Es ist geschafft: ich bin tatsächlich einmal quer durch:
Ich stehe am Pazifik, genauer, am Hafenbecken von San Diego.
Die Sonne ist gerade untergegangen. Das Motel 6 ist die Härte:
Direkt darüber gehen die Flieger runter und unmittelbar hinter der
Zimmerwand ist die Bahn. Egal, dafür ist es innerhalb meines
Budgetrahmens und die Lage ist super: Walking Distance nach Downtown
entlang des hübschen Harbour Drives. Ich kehre in der Karl
Strauss Brewery ein. Heute gibt es Fish' n' Chips und dazu Red Trolley
Ale und Woody Gold - beide sehr lecker. Die Red Trolleys sind hier die
Straßenbahnen, mit denen man auch bis an die mexikanische Grenze
nach Tijuana fahren kann. Hätte ich mehr Zeit, würde ich das
gerne mal machen - ich war vor 15 Jahren schon mal in Tijuana und hatte
eine Menge Spaß - alles billig, billig;-)
San Diego ist klein, sehr klein, zumindest die Innenstadt - man kann
quasi zu Fuß vom Flughafen nach Downtown gehen. Aber der Reihe
nach:
Von Las Vegas geht' s über den Interstate direkt nach Kalifornien.
Gleich hinter der Grenze biege ich jedoch schon ab, in die Mojave
National Preserve: Hier ist die Wüste zum Gegenstand
nationalen Interesses erhoben worden, und wirklich, die Route ist nicht
uninteressant. Im Visitor-Center in Kelso mach ich mich schlau, was man
hier so alles machen kann, wenn man nicht nur auf der Durchreise ist.
Naja, soviel ist es dann auch nicht, ist ja aber auch kein National
Park und kostet auch nix!. Ich errege Aufsehen: wo ich denn mit meinem
Auto gewesen sei - es hätte doch schließlich seit Wochen
nicht geregnet...
Das sieht im Joshua Tree National Park schon anders aus: Mein Annual
Pass gewährt mir jedoch freie Fahrt. Es ist ganau Mittag als ich
in Twentynine Palms ankomme und das Thermometer zeigt erstmals 30°C
- das ist bisher Rekord. Joshua Tree ist bei Sunset am Schönsten.
Das weiss ich noch; leider kann ich nicht so lange warten. Als
Remineszenz an Damals fahre ich noch zum Jumbo Rocks Campground. Hier
muss man einfach mal übernachtet haben. Der Sternenhimmel ist
einfach nur genial. Ein weiteres Highlight des Parks - und zur
Abwechslung mal neu für mich - ist Cottonwood Springs. Hier mache
ich einen Mini-Trail.
Nochmals geht es weiter abwärts ins Tal - nach Indian Wells. Kennt
man irgendwie; ich glaube, hier findet einmal jährlich
ein wichtiges Tennis- oder Golf-Turnier statt. Hier gibt es Palmen
ohne Ende (und Geld und dicke Autos).
Ich schwitze - wir haben jetzt schon 33°C (Die Mütze und die
Handschuhe hab ich heute morgen in die Reisetasche gepackt - ich
glaube, die brauch ich nicht mehr.) Die Fahrt auf der 74 über die
südlichen Ausläufer der San Bernardino Mountains ist
wunderschön. Dann ist es nur noch ein kurzes Stück direkt über die I15 mitten hinein nach San Diego.
Der
IPod ist mittlerweile bei Lied 578 von 11736 angekommen. Ich hab's seit
Philadelphia auf Random Play eingestellt, muss allerdings zugeben,
zwischendurch auch mal fremdgehört zu haben.
Die Digicam ist übrigens auch schon bei Bild 1212. Da muss wohl mal ein Best-of her!
18. Tag San Diego - Long Beach - Los Angeles
Ich schlafe trotz der Bahngleise gut. Die ersten Tageskilometer führen mich zum Cabrillo National Monument,
quasi im Stadtgebiet von San Diego. Juan Rodríguez Cabrillo war
übrigend 1542 der erste Europäer, der seinen Fuß im
Westen der heutigen USA an Land setzte. Bei den Tidepools im Park
stehe auch ich zum ersten Mal direkt am Pazifik. Weiters gibt es
hier einen alten Leuchtturm zu besichtigen und die tollen Aussichten
auf San Diego, die Coronado Halbinsel und bis nach Mexico auf die
Baja California zu genießen.
Im Belmont Park nahe SeaWorld bei Mission Beach mache ich eine Fahrt im Giant Dipper, einer grandiosen Holzachterbahn von 1924, direkt an der Strandpromenade. Ich teste die Wassertempratur - badetauglich!
Noch einen kleinen Umweg über La Jolla.
Diese Bessere-Leute-Gegend liegt nur knapp nördlich von San Diego,
direkt am Meer. Hier gibt es eine u.A. eine Seehundkolonie zu
bestaunen. Die Parkplatzsuche gestaltet sich allerdings etwas
schwierig.
Es ist mittlerweile schon früher Nachmittag - heute muss ich ja
"nur" nach LA. Das kann aber dauern. Ich nehme die
Küstenstraße 101 - nur ein kurzes Stück muss man den
Interstate I5 nehmen, weil es nicht anders geht.
Nach ein paar Stunden bin ich in Long Beach. Ich entdecke eine
Self-Wash-Anlage und für 4$ ist das Auto nach 2 x vier Minuten
später wieder weiss. Direkt neben der Queen Mary
liegt ein Kreuzfahrtschiff. Ich mache ein paar obligatorische Photos.
Gefällt mir gut hier, direkt im Yachthafen gegenüber, sehr
hübsch, sehr gepflegt.
Mit der Dämmerung treffe ich am reservierten Hotel in der
Nähe des Los Angeles Int'l Airports ein. Dies wird nun für
drei Nächte mein neues Domizil.
19. Tag Los Angeles
Ich fahre La Cienega hoch und frühstücke bei Norms - muss man nicht kennen, die Insider werden jedoch neidisch sein. Am Hollywood Blvd schau ich mir das Manns Chinese Theatre und das Kodak Theatre
an (da wo es die Oscars zu holen gibt). Heute kein roter Teppich, keine
Stars und Sternchen weit und breit. Nur eingelassen auf dem
Fußweg. Hier tummeln sich auch jede Menge verkleideter Komparsen,
die sich für ein paar Dollars mit den Touristen fotografieren
lassen. Wer möchte, kann sich mit Charly Chaplin, Darth Vader,
Spiderman, Chewbacca oder dem Esel aus Shrek ablichten lassen.
Ganz in der Nähe fängt der berühmte Mulholland Drive an.
Dieser Scenic Drive über die Berge bietet immer wieder tolle
Aussichten auf Downtown LA oder aber auch das Valley, wo z.B. die
Universal Studios sind. Wer hier oben in den Bergen wohnt, entgeht
nicht nur dem Smog in der Stadt sondern hat es im wahrsten Sinne
des Wortes geschafft. Viele private Stichstraßen gehen hier ab;
oftmals aber gleich schon mit Security-Posten am Anfang, so dass man da
als Normalo gar nicht reinfahren kann.
Ich
fahre über Pacific Palisades nach Santa Monica. Es ist super
windig und am Strand gibt es tatsächlich eine Art Sandsturm;
natürlich liegt hier keiner. Auch von den
Baywatch-Schönheiten ist leider nichts zu sehen - schade!
Dafür ist auf der lang ins Meer hinausgebauten Jetty um so mehr
los. Ich lass mich treiben und suche mir ein windgeschützes
Plätzchen in der Sonne.
Ich nehme den Wilshire Blvd und stoppe bei Magnolia Audio Video,
2800 Wilshire. Das ist HighEnd Audio und Video auf Amerikanisch. Martin
Logan und McIntosh ersetzen hier Accuphase, B&W und Burmester -
leider auch keine Squeezebox
da, die ich mitbringen sollte. Ansonsten sehr interessanter Laden -
gibt es so sonst nicht in den Staaten. Ich nehme zwei Kataloge mit.
Weiter nach Westwood Village; ich schlendere noch ein bißchen über den Campus der UCLA
(University California Los Angeles) und schaue, was es in den vielen
umliegenden Kinos gibt - nichts, was mich wirklich interesiert. Da ess
ich lieber mal was. Übrigens ist das Village längst nicht
mehr so schön wie vor 15 Jahren - schade!
20. Tag Los Angeles
Heute möchte ich noch mal nach Beverly Hills, Malibu Beach und zum Schluss noch mal nach Venice Beach. Ich werde mir wohl am Rodeo Drive nichts kaufen - schaun mer mal.
Um 08:30 gehts erstmal zum Frühstücken. Anschließend
laufe ich eine gute Stunde kreuz und quer durch Beverly Hills,
besuche auch den Farmers Market.
Die Geschäfte machen am Sonntag erst um 12:00 auf. Cops und Pretty
Woman sind auch nicht zu sehen. Das ganze wirkt noch alles ewas
verträumt um diese Zeit.
Nach dem Besuch bei den Schönen und Reichen geht's wieder in die
Berge, den einen Canyon rein, den Malibu-Canyon wieder raus. E s
geht auch kürzer nach Malibu über den Coastal Highway 101,
aber den will ich ja zurück fahren. Hier und da sieht man noch
Spuren der Waldbrände, die man so aus dem TV kennt. Am Malibu
Beach sehe ich den Surfern zu. Die Brandung ist heute aber eher als lau
zu bezeichnen.
Venice Beach ist am Sonntag Nachmittag natürlich supervoll. Hier
tummeln sich jede Menge Performance-Künstler und sonstige
Selbstdarsteller; aber auch viele fertige Typen. Der Muscle-Beach ist
allerdings verwaist.
Über die Marina-Del-Rey fahre ich zurück zum Hotel. Auch hier
wieder jede Menge großer und kleiner Boote und exklusiver
Appartments direkt am Wasser; eine sehr schöne Gegend zum Wohnen.
Dann gibt es da natürlich jetzt noch das leidige Thema mit dem
Packen. Die Hälfte hab ich fertig - jetzt wird erstmal
geschreiben. Es wird heute früh Schlafen gegangen, denn morgen um
09:00 Uhr
hebt der Flieger in LAX schon ab.
- ENDE USA -
- BEGIN Hawaii Diary -
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